Montag, 3. Dezember 2007

Highway to Hell, oder wo ist meine Stimme

Ihr kennt doch alle dieses ungute Gefühl, das man hat wenn man morgens Aufsteht und schon weiß, das der Tag nix werden kann? Das Gefühlte morgen, als mein CD-Wecker mich um 4:45 mit dem altbekannten "Feuer Frei" von Rammstein aus dem Bett riss. Naja, nach Ungefähr 10 Sekunden wusste ich, was los war. Mein allmorgendlicher Schlachtruf (Goood Morning Vietnam) kam mehr krächzend als laut. Totaler Stimmausfall.

Naja, ich dachte mir, das wird schon wieder und bis heute Mittag nach der Arbeit sieht das Leben wieder lautstark aus. Also schnell duschen, ab ins Auto und der nächste Schreck... Wo zum Teufel ist mein Rückspiegel geblieben? Ein Zaghafter Blick in den Fußraum meiner heiß geliebten Rostlaube brachte Gewissheit: Von jetzt an Blind. Zumindest fast. und auch nur nach Hinten, da lag nämlich mein Spiegel.

Na ja, keine Stimme, kein Spiegel. Schlimmer kanns nimmer kommen. Dachte ich. Und ich muss wieder gestehen, ich bin ein unverbesserlicher Optimist. Kaum auf der Arbeit und zum täglichen Frondienst umgezogen geht es noch weiter Berg ab. In Form einer sich durch leichten Rauch verabschiedenden Kaffeemaschine. Also erstmal los in die Nachbar-Abteilung, Kaffee holen, dann sieht der Tag auch schon besser aus.

Naja, der tag ging dann auch recht Ruhig los, die Produktionszahlen an der durch mich betreuten Maschine stimmten (was heißt hier eigentlich durch mich betreut, in Normalfall baue ich Teile zusammen und füttere die Maschine damit, die dem ganzen nur eine Signierung verpasst) und doch geht der Tag weiter Berg ab.

So gegen 10 Uhr begann sich dann bei mir ein Gefühl einzustellen, das ich seit meiner Bundeswehr-Zeit nicht mehr gekannt hatte, so ein Gefühl nach starkem Seegang (war bei der Marine). Ein Kollege meinte auch entsetzt, ich würde durch die Gegend torkeln, als ob ich Betrunken wäre. Also erst mal setzen. Kaffee trinken. Nikotinnachschub sichern. Und vor allem: nicht aus den Latschen kippen. So gegen 11:00 Uhr war mein Kollege dann so weit, das er mich, trotz meines Widerstandes zu unserer Werksärztin schleifte. Dieses holde Wesen unbeschreiblicher Schönheit versuchte nun, meinen Puls zu finden und den Blutdruck zu messen. beides hat sie dann irgendwo im Keller gefunden. Und nun schwört meine komplette Abteilung darauf, das ich ein Verhältnis mit der Göttin des Aspirin hab (Arm ab? Kein Problem, hier, ne Aspirin). Warum? Ich bin der einzige, der in meiner Abteilung jemals von unserer Göttin in Weiß heimgeschickt wurde.

Naja, wer fährt schon nach sowas direkt Heim und ich dachte mir, meine Erkältung ist vielleicht doch etwas ernsteres. Also habe ich natürlich noch den Medizinmann meines Vertrauens aufgesucht. Der wohnt ca. 12km von meiner Arbeitsstädte und 3km von mir daheim weg. Er wollte eigentlich Mittag machen, hat sich dann aber noch meiner erbarmt und mich schnell Untersucht. Naja, und das Ergebnis: Er hat sich Geweigert, mich heimfahren zu lassen, mich selbst gefahren und mich dazu noch ne Woche aufs Abstellgleis geschoben.

Ich hasse krank sein.

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