Montag, 3. Dezember 2007

Schamane und das Rollenspiel

Der Technoschamane, also ich, hat eine Leidenschaft, die mir so manches Leiden schaft. Und zwar das Rollenspiel. Nicht die Art, die zu zweit im bett gespielt wird, sondern Pen&Paper Rollenspiel. Was das ist, wird sich so manch einer Fragen. Nun, Eigentlich ist es simpel. Man nehme einen Tisch, besetze diesen mit guten Freunden und gebe ihnen Zettel, Stift und vor allem Würfel. Die Würfel dürfen ruhig auch etwas ausgefallener sein, wie etwa solche mit 20 Seiten, oder auch solche mit nur 4 davon. Einer dieser guten Freunde wird nun zum Meister, Dungeon Master oder Spielleiter auserkoren, der für die anderen eine spannende Geschichte voll Abenteuer und Kurzweil erzählen soll. Die anderen denken sich derzeitig unter Zuhilfenahme von Vielfältigen Regelwerken, optimaler weise aber des selben, das der Meister zum erdenken seines Abenteuers benutzt, einen Figur aus, den so genannten Character.

Ist beides Vorhanden, also Geschichte und Character, beginnt der schwierige Teil. Der Spielleiter beginnt, die Charactere mit seiner Geschichte zu verbinden. Das geschieht folgendermaßen:

Guter Freund 1 hat sich als Character, den er als Spielfigur spielen will, einen kriegerischen Zwerg ausgesucht. Dieser sitzt eines Abends in einem voll besetzten Wirtshaus irgendwo in der Landschaft einer Welt voller Magie, Drachen und holder Jungfrauen, die es vor den erwähnten Drachen zu retten gilt. Also, wie gesagt, da sitzt der Zwerg. Wie es der zufall so will betreten in diesem Moment ein düster aussehender Mensch (der zweite Spieler) und ein komplett verwirrter Elf (Spieler 3) das Gasthaus. Nun wird der Meister diese Szenerie so gut er kann beschreiben und die Figuren mehr oder weniger subtil dazu veranlassen, sich auf eine gemeinsame Reise zu begeben. So weit, so Herr der Ringe. Und wie auch in diesem Meisterwerk der Fantasy stellen sich die Charactere vor, sie haben Ihre stärken und schwächen, und naja, wer weiß, ob sie aller ehrenwert sind. Naja, der Meister weiß das in der Regel.

Und so gibt der Meister den Figuren (ob es nun 3 wie hier oder vielleicht 10 oder auch nur 2 sind, spielt keine Rolle) eine grobe Rahmenhandlung vor, in der die Figuren tun und lassen können, was sie wollen. Frei dem Motto: Bringen wir den Drachen um und befreien die Prinzessin oder bringen wir den Drachen nicht um, kaufen ihm ein Steak und schänden die Prinzessin. Meist geschieht das alles recht willkürlich und der Meister muss sehen, das er vor lauter lachen über die unbeabsichtigten Slapstick-Einlagen der Spieler nicht den Überblick verliert.

Naja, und ein eben solcher meister bin ich derzeit, nur das es bei dem von mir gespielten System nicht um eine Heile Welt voller Elfen, Zwerge und Drachen geht, sondern um eine ziemlich kaputte, futuristische, hochgerüstete und perverse Welt. Aber immerhin voller Elfen, Zwerge und Drachen. Kurzum, Shadowrun heißt das System. Nun habe ich am Samstag trotz ziemlicher Gesundheitsprobleme (Erkältung, die auf ner Skala von 1-10 sicherlich ne 12 geschafft hätte) meinen ersten Run als Meister absolviert. Und ich glaube, Erfolgreich, da alle am Tisch gelacht haben. und nur für den Fall, das Ihr euch wundert, das hier auch manchmal über schwere Waffen, Bomben und ähnliches gesprochen wird, es ist nur Rollenspiel. Bitte keine BKA-Besuche!

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